Wednesday, October 31, 2012

Halloween und Vollmond zugleich

Ein zäher Husten klebt in meinen Bronchien. Dazu war Vollmond und Halloween zugleich. Ich hatte schlecht geschlafen und brauchte heutemorgen dementsrechend einen gefühlten Hektoliter Kaffee, bis ich meine Augen von "standby" auf "on" schalten konnte. Dass es so kam, musste mir spätestens gestern klar geworden sein, als ich mit allen Tricks meine Schüler des 3. Semesters nicht motivieren konnte.
Also, auf in den Kampf. Kopf runter und durch!
Zum Rückblick auf die heutigen Lektionen verweise ich auf unseren Klassenblog.

Vorallem drei Themen verbinde ich persönlich mit den heutigen Stunden:
1. Den LernJob als kleine Feldforschung zur Berufspädagogik
2. Die Idee von Prisca, als Klassenexkursion die Strafanstalt Gmünden zu besuchen
3. Das Coaching-Rollenspiel mit Tangram

zu 1.
Im LernJob sollen wir einen oder mehrere Schüler mit 10 Fragen interviewen. Wenn irgendwie möglich sollte das authentisch aufgezeichnet werden. Das ist wieder mal eine gute Gelegenheit, im Medienzentrum MDZ der PHTG eine Kamera auszulehnen und die Film-Schneidekünste aufzufrischen. Das Problem stellt sich mir noch, dass ich niemanden kenne, der aktuell die BMS macht. Ich muss also eine Schule finden, der möglichst wenig Stallgeruch anhaftet. (Für die Leser einer anderen Muttersprache als Deutsch: Das Metapher "Stallgeruch" meint, dass man sich zu nah an der eigenen Komfortzone bewegt und nicht auch mal raus geht um etwas anderes zu sehen). Neu war für mich auch die Unterscheidung zwischen BM1 und BM2. Wobei die BM1 für mich die herkömmliche BMS ist und die BM2 eine nachträgliche Berufsmatur, nach der abgeschlossenen Berufsausbildung (teilweise sogar "sur dossier" geprüft, wie Max anhand von Beispielen erklärte). Der vorgesehene Aufwand von 4 Stunden dürfte von der Zeit in der Medienwerkstatt zum Schneiden des Films locker überschritten werden, doch diese Fertigkeit und Übung zahlt sich auch später noch alleweil aus. Ich mache das alleine, denn zum Filmen und Schneiden muss ich flexibel sein. Das ist eine Arbeit, die man nicht sinnvoll auf eine Gruppe aufteilen kann. Zudem braucht das Schneiden auch eine gewisse kreative Stimmung, die in einer Gruppe schwer zu synchronisieren ist.

zu 2.
Hierzu will ich noch nicht allzuviel verraten. Einerseits ist das Projekt noch nicht genehmigt und andererseits stecken wir selbst noch in der Planung. Nur soviel sei gesagt: Gmünden ist eine halboffene Strafanstalt (für Deutsche: "JVA"). Die hochsicherheitsanlage Lenzburg zum Beispiel (sie wird im lokalen Sprachgebrauch auch verniedlichend als "Kafi-Füüfeck" bezeichnet, als Hinweis auf den Pentagon-Baustil) ist weniger geeignet, weil aus Sicherheitsgründen eine Besichtigung mit einer ganzen Klasse nicht so einfach ist.
Prisca hat mich gefragt, weil ich als Anwalt schon oft mit Strafvollzugsanstalten zu tun hatte und sie dabei wohl optimal ergänzen würde. Ich freu mich, wenn das klappt.

zu 3.
Das Tangram-Rollenspiel als Coaching-Trainig war richtig lustig. In Dreiergruppen (ein Coach, ein Coachee und ein Beobachter) erklärte der Coach dem Coachee, selbstverständlich ohne Sichtkontakt, wie er das vorgegebene Tangram-Bild mit einzelnen Poligonen zu legen hätte. Dass dies gar nicht so einfach ist und zu etlichen Lachern geführt hatte, war in dieser fortgeschrittenen Zeit gerade willkommen.



Ich erlaube mir eine Schlussbemerkung zum obigen Text:
Der geneigte Leser könnte auf die Idee kommen, es sei mit den Links etwas übertrieben worden. Dem kann ich nicht völlig widersprechen. Es war jedoch gerade ein Ziel dieses Textes diese Links zu üben. Schliesslich ist dieser Blog nicht nur ein Werk für den Leser, sondern auch eine Übung für den Schreiberling.






2 comments:

  1. Wieder mal eine Kamera ausleihen ... und schneiden? Dass heisst, Du hast die Videolektion für die AD schon gemacht und kennst den Aufwand? Das Interview für die BP soll lediglich aufgezeichnet sein - laut Lektion Handy-Qualität OK.
    Du unterrichtest doch auch bereits an einer Schule, oder? Wieviele Lektionen? Es wundert mich nur, dass Du daneben mit Vorbereitung und Korrekturen soviel Zeit hast. Nix für ungut. Also sind wir gespannt auf das Resultat.

    Und nichts gegen gut gemachte Filme: Meine erste kleine Erfahrung war als Textsprecherin für einen Film über ein Labor an der Uni HH. Und gerade wurde an der Musik- und Tanzschule Kreuzlingen ein Werbevideo gemacht; da bin ich nur auch mal kurz im Bild vor der Kamera - hab's so halt mitbekommen. Da hat viel Aufwand Sinn und muss sein, weil's an die Öffentlichkeit geht.

    Ursula

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    1. Liebe Ursula
      Bei meinem ersten Film brauchte ich 1 Stunde Schneidarbeit für eine Minute Film. Heute habe ich den "Schnitt" schon vor Augen, wenn ich drehe. Den Schülern macht es Spass, einen Film zu schauen, auch über sich selber und es ist ein Tool, mit dem man Transparenz in den Schulalltag bringt. Zudem kann man gewisse Sachen besser erklären mit einem kleinen Film. Und letztlich ist es so, dass ich einen Film mehrmals (alle Jahre wieder) verwenden kann. So gut müssen die Filme gar nicht sein. Das Wichtigste ist, dass die Kamera auf dem Stativ nicht bewegt (berührt) wird. Sonst wird den Zuschauern schlecht.

      Du fragst mich nach dem Zeitmanagement! Tatsächlich hat nebst der Uni (ich lernen und zahlen) und der Schule (ich lehren und Geld verdienen) nicht mehr viel Platz. Das merke ich, wenn ich am Samstag nach Ladenschluss den Kühlschrank aufmache und sehe, dass ich vergessen habe einzukaufen.

      Das ist zweimal im Monat nicht so schlimm, denn ich bin dann an der Fern-Uni in der Präsenzveranstaltung und sammle meine 90 ECTS Wirtschaft.

      Es gibt viel zu tun.
      Packen wir es an!
      Gruss Jörg


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